Die Reform des Wissenschaftzeitvertrags soll die Arbeitsbedingungen in der Wissenschaft verbessern. Schon länger fordern Betroffene Veränderung. Foto: dpa/Michael Reichel

Im Jahr 2021 hatten mehr als zwei Drittel der Hochschul-Beschäftigten in Baden-Württemberg einen befristeten Arbeitsvertrag. Bei welchem Personal der Anteil besonders hoch ist.

Mehr als zwei Drittel der Hochschul-Beschäftigten in Baden-Württemberg hatten im Jahr 2021 ein befristetes Arbeitspapier. Beim Personal unterhalb der Professur - also Dozenten, wissenschaftliche und künstlerische Mitarbeiter sowie Lehrkräfte für besondere Aufgaben – war der Anteil noch höher, teilte das das Statistische Landesamt am Freitag. Hier waren es knapp 82 Prozent. Von den 7.595 Professoren in Baden-Württemberg waren nur gut elf Prozent befristet beschäftigt.

An den Hochschulen im Südwesten zählen demnach 40.810 Menschen zum hauptberuflich beschäftigten wissenschaftlichen und künstlerischen Personal.

Küpper warnt vor Auswanderung von Promovierten

Über befristete Beschäftigungen wird derzeit kontrovers debattiert. Möglich macht Befristungen das Wissenschaftszeitvertragsgesetz. Dieses müsste für eine Änderung reformiert werden.

Der Verband der Unternehmer Baden-Württemberg (UBW) behauptet etwa, dass durch die Befristungen viele Menschen die akademische Laufbahn gar nicht mehr einschlagen würden, wodurch der Hochschullandschaft viel Forschungspotenzial verloren gehe.

„Sehr gute Promovierte werden ins Ausland gehen und die Möglichkeiten einer globalisierten Wissenschaft und die besseren Perspektiven anderer Standorte nutzen. Nicht wenige werden dann auch dauerhaft im Ausland bleiben“, ließ der Geschäftsführer der Bereiche Politik, Bildung und Arbeitsmarkt beim UBW, Stefan Küpper, mitteilen.