Auch in Berlin (Foto) führten die Ermittler Razzien durch. Foto: dpa/Paul Zinken

Bundesweit haben Ermittler mit Razzien ein weiteres Hawala-Netzwerk ins Visier genommen – auch in Mannheim wurden Wohnungen und Büros durchsucht. Die Hintergründe.

Ermittler haben unter anderem in Baden-Württemberg mit einer Razzia ein weiteres Hawala-Netzwerk ins Visier genommen. Die Ermittlungen richteten sich gegen 31 Beschuldigte, sagte Julius Sterzel, Sprecher der Düsseldorfer Staatsanwaltschaft, die die Ermittlungen leitet, am Mittwoch der Deutschen Presse-Agentur. Dabei gehe es um Geldflüsse zwischen Deutschland und dem Libanon. 

Nach Angaben des Bundeskriminalamts wurden Beamte dabei auch in Mannheim aktiv. Durchsuchungen von Wohnungen und Büros habe es außerdem in Berlin, Hamburg, Essen, Mittenwalde, Haßloch und Schönefeld gegeben. Es sollten auch Haftbefehle vollstreckt werden. Mehrere hundert Beamte waren im Einsatz. Der Schwerpunkt lag in Berlin. 

Mit dem Hawala-System können Kunden gegen Provision außerhalb des staatlich genehmigten Banken- und Finanzwesens Geld überweisen. Das Hawala-Banking ist in muslimischen Ländern als alternatives Überweisungssystem weit verbreitet, in Deutschland aber verboten. Es beruht auf dem gegenseitigen Vertrauen der Beteiligten.