Vor allem Hybride sind Käufers Liebling: Sie bringen als Dienstwagen spürbare steuerliche Vorteile Foto: Lichtgut/Max Kovalenko

Mit 351 Elektroautos und 875 Hybriden sind Autos mit umweltfreundlichem Antrieb mittlerweile fast gleichauf mit Verbrenner-Fahrzeugen. Vor allem staatliche Prämien wirbeln den Markt auf.

Kreis Böblingen - Elektroautos sind im Kreis Böblingen auf dem Vormarsch. Das meldet die Kraftfahrzeug-Innung Stuttgart. Aus den Zulassungszahlen für den April geht hervor, dass im Kreis Böblingen insgesamt 351 Elektroautos und 875 Autos mit Hybridantrieb (mit staatlicher Förderung) neu zugelassen wurden. Unter letzteren waren 350 Voll- und 525 Plug-In-Hybride, die auch per Steckdose geladen werden können. Im gleichen Zeitraum erblickten 493 Diesel und 855 Benziner das Licht der Straßenwelt. Das bedeutet: Die zugelassenen Neufahrzeuge teilen sich in 1226 Modelle mit E- oder Hybridantrieb und 1348 mit Verbrennermotor.

Der Bestand der E-Autos ist im Kreis Böblingen gegenüber März um 247 auf 4173 angewachsen. Die Plug-Ins wuchsen um 290 auf 6086. „Da die Neuzulassungen in beiden Bereichen höher liegen als der Bestandszuwachs sehen wir, dass hier bereits die ersten E-Autos ausgemustert werden“, erklärt Innungsgeschäftsführer Christian Reher den Zusammenhang. Was aber nichts über das Schicksal der Gebrauchtmodelle sagt: „Sie verschwinden aus der Zulassungsstatistik, wohin, ist schwer zu sagen. Es ist allerdings kein Geheimnis, dass der Gebrauchtwagenmarkt für E-Autos im Moment kein Zuckerschlecken ist, weil Gebrauchtfahrzeuge preislich schwer gegen neue E-Auto-Modelle mit Prämie ankommen“, sagt Innungsobermeister Torsten Treiber von der Kraftfahrzeuginnung Region Stuttgart.

Autogeschäft erholt sich etwas von der Krise

Laut Statistik erholte sich das Autogeschäft im Kreis Böblingen im Vergleich zum Vorjahr zwar, lag aber immer noch unter dem Niveau von vor der Krise. Insgesamt 2574 Autos wurden im April im Kreis Böblingen neu zugelassen, meldet die Zulassungsstelle. Viel oder wenig? „Viel, wenn der Lockdown-April 2020 als Vergleich genommen wird“, sagt Obermeister Torsten Treiber. Damals waren es nur 1048 Neuzulassungen.

„Wenig, wenn der coronafreie April 2019 der Vergleich ist“, sagt Innungsgeschäftsführer Christian Reher: „Da waren es 3731 neu zugelassene Fahrzeuge. Unsere Autohändler haben also im Vergleich zu normalen Zeiten durch die Coronamaßnahmen rund ein Drittel ihres Umsatzes verloren.“ Wobei nicht nur Corona, „sondern auch die Coronapolitik den normalen Zeiten ein Ende machte“, sagt Daniel Kargl, der Kreisvorsitzende der Innung: „Fast 900 Neuzulassungen im Kreis sind staatlich geförderte E-Autos und Plugin-Hybride. Das wirbelt den Markt ganz schön durcheinander.“ Bei den E-Autos gibt es inzwischen schon Ersatzbeschaffungen: Die Bestandszahlen wachsen nicht parallel zu den Neuzulassungen.