Oscar Otte zeigte sich nach seinem Aus bei den Australian Open enttäuscht. Foto: AFP/PAUL CROCK

Bei den Australian Open hat der deutsche Tennisprofi Oscar Otte gegen den Qualifikanten Shang Juncheng verloren. Nach seinem Erstrunden-Aus ist der 29-Jährige mit sich selbst hart ins Gericht gegangen.

Bitteres Erstrunden-Aus für Oscar Otte bei den Australian Open: Die 29 Jahre alte deutsche Nummer zwei musste sich dem erst 17-jährigen Chinesen Shang Juncheng mit 2:6, 4:6, 7:6 (7:2), 5:7 geschlagen geben. Der Kölner ging nach dem Spiel mit sich selbst hart ins Gericht gegangen. „Ich stand gefühlt wie eine Mülltonne auf dem Platz und habe es einfach überhaupt nicht hinbekommen, mal einen vernünftigen Return mit der Rückhand reinzuspielen“, sagte der Davis-Cup-Spieler.

„Da muss man ganz offen und ehrlich zu sich sein: Es lag heute größtenteils an mir. Gegen so einen Gegner muss man über Aufschlag und Return kommen – das hat heute überhaupt nicht geklappt“, sagte der Kölner: „Einfach Wahnsinn, was heute passiert ist. Ich kann es immer noch nicht richtig glauben.“

Otte: Sport „teilweise echt ätzend“

Otte war auch deshalb so enttäuscht, weil er in der Vorbereitung auf das erste Grand-Slam-Turnier des Jahres „bis zur Kotzerei“ gearbeitet habe. „Körperlich habe ich mich auf dem Platz gut gefühlt, ich hätte noch zehn Sätze spielen können. Dass dann das Tennis und der Kopf nicht da sind, ist frustrierend“, meinte der 29-Jährige. Der Sport sei „teilweise echt ätzend, aber ich liebe es trotzdem und bleibe dran“. 

Otte konnte seit seiner Knieverletzung im Vorjahr nur noch selten Topleistungen abrufen. Womöglich sucht er nun die Hilfe von Mentaltrainern. „Vielleicht war da etwas im Kopf, da müsste man mal mit dem Experten sprechen“, sagte Otte. Er habe sich „unwohl gespielt, irgendwie verklemmt“. „Im Unterbewusstsein ist da vielleicht etwas.“