Das Remstalkino in Weinstadt bietet eine spektakuläre Aussicht über die herbstlich gefärbten Weinberge. Foto: Gottfried Stoppel

Herbstblues durch Kälte und Dunkelheit? Das muss nicht sein. Unsere Liste zeigt einige lohnende Dinge, die den Herbst im Rems-Murr-Kreis zu etwas ganz Besonderem machen.

Die Tage werden kürzer, die Temperaturen sinken: Der Herbst ist für viele Menschen eine Zeit, in der sie sich zurückziehen und möglichst gar nicht nach draußen gehen. Dabei bietet gerade diese Jahreszeit in der Gegend um Backnang, Winnenden, Waiblingen und Schorndorf auch viele Chancen, etwas Schönes zu unternehmen und aktiv zu werden. Wir haben sechs Gründe parat, warum der Herbst gerade bei uns besonders lebenswert ist.

Erster Grund: Die gute Aussicht

Herbstzauber im Remstal Foto: Gottfried Stoppel

Wunderbare Aussichten bietet der Rems-Murr-Kreis jede Menge. Das Remstalkino in Weinstadt beispielsweise ist auf 185 Metern Höhe gelegen. Die Aussichtsplattform über den Ortsteilen Beutelsbach und Schnait ist zur Remstalgartenschau 2019 als Bürgerprojekt entstanden. Kinostühle aus Holz und Stahl laden jetzt zum Verweilen und Staunen über die farbenprächtig gefärbten Weinberge ein. Unser Tipp: Wer abends dorthin geht, kann einen wunderschönen Sonnenuntergang beobachten und den Tag ausklingen lassen. Passende Kleidung, Kuscheldecken für die Kinositze und ein Heißgetränk nicht vergessen – fertig ist das Naturkino.

Ein Besuch dort lässt sich zum Beispiel mit einer leichten, gut fünfeinhalb Kilometer langen Rundwanderung durch die Weinberge von dem Restaurant Gaispeter aus verbinden. Weitere sehr beliebte Aussichtspunkte im Rems-Murr-Kreis sind die Luitenbächer Höhe in Weinstadt, die Burg Waldenstein bei Rudersberg, der Korber Kopf sowie das „Tor ins Remstal“ in Kernen. Nicht minder sehenswert sind die vielen Seen im Rems-Murr-Kreis. Wer zum Beispiel um den Ebnisee zwischen Kaisersbach und Althütte einen Spaziergang unternimmt, kann das Farbenspiel genießen, wenn sich das bunte Herbstlaub im Wasser spiegelt.

Zweiter Grund: Die Idyllische Straße

Nach einem zumindest örtlich recht sonnigen Wochenende sieht die Wetterprognose für die kommende Woche teils ungemütlich aus. Aber man sollte die Hoffnung nicht aufgeben, dass sich die Sonne dennoch mal wieder hervortraut, und sei es nur für ein paar Stunden. Wer gerne Auto fährt oder das Motorrad noch nicht eingemottet hat, kann dann etwa die „Idyllische Straße“ abfahren. Der abwechslungsreiche, 180 Kilometer lange Rundkurs zieht sich durch den Rems-Murr-Kreis und drei weitere Landkreise. Entlang der Route finden sich etliche Ausflugsziele und Wanderrouten. Das Panorama ist teilweise wirklich spektakulär – und auch der Fahrspaß kommt auf den geschwungenen Landstraßen nicht zu kurz.

Dritter Grund: Die Feenspuren-Wanderwege

Die Feenspuren sind Premium-Wanderwege Foto: Gottfried Stoppel

Von der Hochwasserkatastrophe im Sommer blieben leider auch die acht Premium-Wanderwege „Feenspuren“ nicht verschont. Zwei von ihnen sind derzeit noch gesperrt, bei einem dritten besteht eine teilweise Umleitung. Doch die gute Nachricht: Der Weg „Felsenmeer“ ist noch begehbar, er bietet eine fantastische Aussicht über die Herbstlandschaft. Die mit interessanten Informationen beschilderte Rundstrecke von rund 6,5 Kilometern Länge führt von zahlreichen historischen Grenzsteinen, einem Denkmal des Kalten Krieges und sagenumwobenen Felsen auch zum Riesbergturm bei Murrhardt. Der Startpunkt ist der Parkplatz Römersee, knapp anderthalb Kilometer vom Bahnhof Murrhardt gelegen.

Vierter Grund: Die Sternwarte Welzheim

Die Welzheimer Sternwarte Foto: Weingand

Die dunkle Jahreszeit hat auch ihre Vorteile. Zum Beispiel, dass man nicht so lange aufbleiben muss, um den Sternenhimmel beobachten zu können. Die Luft im Schwäbischen Wald ist so klar, dass das Planetarium Stuttgart in Welzheim eine Außenstelle eingerichtet hat. In Städten mit stetem Kunstlicht sind die Beobachtungsbedingungen wesentlich schlechter – und so lohnt sich ein Blick durch die Hochleistungsteleskope der Sternwarte um so mehr. In der Sternwarte finden bei klarem Wetter regelmäßig Sternenführungen statt – beispielsweise am Mittwoch, 11. November, um 20 Uhr. Dazu ist eine Anmeldung erforderlich.

Fünfter Grund: Die Gastronomie

Liebe geht durch den Magen, sagt man. Wir finden: Das gilt auch für Jahreszeiten. Gerade wenn das Wetter draußen schmuddelig ist, schmeckt ein deftiges Gericht doppelt so gut. Schön, dass der Landkreis gastronomisch hervorragend aufgestellt ist. Das gilt nicht nur für hochklassige und -preisige Sterne-Lokale, sondern auch für gute alte Wirtshäuser in kleineren Ortschaften.

Bei unseren Lesern besonders beliebt ist beispielsweise der Gasthof Birkenhof im Schlichenhöfle bei Althütte. Dort stehen derzeit unter anderem gratinierter Alfdorfer Ziegenkäse auf Rote-Bete-Carpaccio, Kürbiscremesuppe und Rehbraten auf der Speisekarte. Ebenfalls beliebt bei unseren Lesern und Facebook-Followern sind die griechische Taverne Nestos in Murrhardt sowie die italienische Osteria Pane E Vino in Urbach.

Sechster Grund: Der Lichterzauber

Bis zum 22. Dezember wird das Eins und Alles illuminiert. Foto: Eins und Alles

Besonders für Familien mit Kindern lohnt sich ein Ausflug zur Laufenmühle bei Welzheim. Dort gibt es das Eins und Alles, ein „Erfahrungsfeld der Sinne“. Besucher können dort im Wald versteckte Skulpturen und Spielmöglichkeiten wie einen Barfußpfad entdecken, Klang- und Naturphänomene ausprobieren oder sich auf dem Spielplatz austoben. In diesem Jahr gibt es für den Herbst und Winter ein besonderes Highlight: Unter dem Motto „Eins und Alles leuchtet“ werden die Land-Art-Stationen illuminiert und erscheinen dadurch in einem ganz neuen Licht.

Geleuchtet beziehungsweise geöffnet wird in Welzheim noch bis zum 22. Dezember, jeweils freitags bis sonntags in der Zeit von 16 bis 22 Uhr. Der Eintritt kostet 12 Euro für Kinder, 15 Euro für Erwachsene. Dabei gilt zu beachten, dass die Straße zum Eins und Alles durch das Sommer-Hochwasser beschädigt wurde. Ortsunkundige sollten sich im Zweifel vom Navi zum Wanderparkplatz Bockseiche leiten lassen.