Der Klinikverbund mit seinen vielen Standorten ist von Streik betroffen. Foto: /Bischof/Archiv

Von bundesweiten Aktionen ist am Donnerstag und Freitag auch der Klinikverbund Südwest betroffen. Die Notfallversorgung sei allerdings sichergestellt, teilt der Verbund mit.

Die Gewerkschaft Verdi ruft die Beschäftigten der Gesundheitseinrichtungen von Bund und Kommunen Ende dieser Woche zu bundesweiten Warnstreiks auf. Auch in Baden-Württemberg finden ab Mittwoch Arbeitsniederlegungen in 20 Kliniken statt, der Klinikverbund Südwest ist mit seinen Standorten in Böblingen, Sindelfingen, Herrenberg, Leonberg, Nagold und Calw auch betroffen.

Eine Notdienstvereinbarung zur Sicherstellung der Notfallversorgung sei bereits abgeschlossen worden, teilt der Klinikverbund mit. Damit seien die Mindestbesetzungen für die Notfallversorgung sichergestellt. „In Erwartung des Streiks wurden zudem bereits im Vorfeld, wann immer möglich, planbare Eingriffe und Termine verschoben“, schreibt der Klinikverbund in einer Pressemitteilung. „Da zeitgleich alle sechs Häuser des Verbundes bestreikt werden, kann es zu weiteren Verschiebungen und Wartezeiten kommen.“ Man erwarte, dass sich die Tarifvertragsparteien rasch einigen, um weitere Streikmaßnahmen zu vermeiden und die adäquate Patientenversorgung zu gewährleisten.

Klinikverbund hofft auf rasche Einigung

Verdi kritisiert die Arbeitgeber: „Die komplette Blockade der Arbeitgeber bei allen Zeit- und Qualitätsregelungen bringt die Beschäftigten in den Gesundheitseinrichtungen im Land auf“, wird Jakob Becker, Verdi-Landesfachbereichsleiter Gesundheit und Soziales, in einer Pressemitteilung der Gewerkschaft zitiert.

Speziell in Krankenhäusern will Verdi unter anderem bezahlte Pausen in Wechselschicht, wie es in andern Bereichen des öffentlichen Dienstes bereits üblich ist, sowie eine bessere Eingruppierung von Hebammen und eine höhere Vergütung von Praxisanleitern durchsetzen. Im kommunalen Rettungsdienst soll die wöchentliche Höchstarbeitszeit von 48 auf 42 Stunden reduziert werden. In Baden-Württemberg will die Gewerkschaft wie in allen anderen Bundesländern auch die 38,5-Stunden-Woche erreichen.