Viel los auf dem Kunst- und Handwerkermarkt auf der Marbacher Schillerhöhe, der am Samstag und am Sonntag auf der Schillerhöhe stattfindet. Traditionelles wird dort bewahrt, aber auch mit überraschenden Facetten weiterentwickelt.
Eine farbenfrohe Melange an Nützlichem oder einfach nur Schönem offenbart sich am Wochenende den Besuchern des Töpfer- und Kunsthandwerkermarkts in Marbach. Bei herrlichem Sommerwetter funkeln angebotene Schmuckstücke in der Sonne: ob nun aus Gold, Silber oder in Keramik, die gebrannt und in lockenden Farben in übergroßer Anzahl zu finden waren.
Eva-Monika Schubert ist zum ersten Mal dabei und versuchte sich mit Stadtvasen vom Angebot der Mitbewerber abzuheben: „Sie sind gedacht für Menschen ohne Garten, die nicht auf Schnittblumen direkt vor dem Haus zurückgreifen können.“ Die Steckhilfe mit angeordneten Löchern lässt auch wenige davon gut zur Geltung kommen und hilft, dass die Blumen nicht zur Seite kippen.
Ein Clou sind auch die Schnabeltassen. Kess und bunt, als Vogel mit vorgestrecktem Hals kreiert, entlocken sie den Kunden freudige Ausrufe, wie: „Die sind ja super!“. Eine zweite Funktion bieten sie obendrein: nämlich als Soßenkännchen.
Badende Nixen im smaragdfarbenen Teller
Direkt gegenüber am Stand der Tönerbude von Gabi und Karlheinz Bauer finden sich zahlreiche originelle Figuren. Etwa – passend zu den schweißtreibenden Temperaturen – badende Nixen im smaragdfarbenen Teller oder eine Dame im Yogasitz. Ebenfalls getöpfert sind die Wasserspeier von Madeleine Duffek. Die relaxten Figuren und frechen Gesichter, die die aus Ecuador stammende Kunsthandwerkerin geschaffen hat, werden nun von der Künstlerin Liane Thalmeyer auf Märkten angeboten.
Thalmeyer selbst hat aber auch eigene Geschöpfe dabei. Glückspilze vom Atelier Kollmar suchen gleichermaßen Kaufinteresse zu wecken, wie die vielen selbst gemachten Perlen vom Werkstatt-Atelier aus Augsburg. Aus ganz anderem Material sind die Pinnwände oder die Messerblöcke von Michaela Lehner. Aus dem Zapfenloch alter Fachwerkeichenhölzer bestechen Letztere in zeitloser Schönheit. „Die haben schon so manche Geschichte auf dem Buckel“, vermutet Lehner, deren Pinnwände aus farbigem Glas, selbst lackiert, ebenfalls von altem Holz eingefasst sind.
Auch Bilderrahmen mit dieser Methode warten auf Liebhaber. Flaschenöffner für Drehverschlüsse als optisch anmutiges Massivholz-Intarsien-Unikat gibt es bei Claudia Erb und Klaus Kralovec zu finden. Schreiner Kralovec schneidet alles Holz, das er kauft, auf Intarsien-Größe zurecht. „Wenn ich einen Schrank bauen müsste, hätte ich gar kein Holz dafür“, sagt der Kunsthandwerker. Und dass einige Standbetreiber auch an Vierbeiner gedacht haben, das erfreute die Stuttgarterin Mireille Maiza besonders. Ihr Hund Shelby fand immer genug Wasser zum Trinken.