Wie geht es mit dem Werk in Neckarwestheim weiter? Foto: dpa/Bernd Weißbrod

Wegen der drohenden Energie-Knappheit im Winter drängt die Südwest-CDU auf etwas längere Laufzeiten der Atomkraftwerke in Deutschland. Die Hintergründe.

Die CDU in Baden-Württemberg drängt wegen der drohenden Energie-Knappheit im Winter auf etwas längere Laufzeiten der Atomkraftwerke in Deutschland. Zwar halte man grundsätzlich am beschlossenen Ausstieg aus der Kernenergie fest, heißt es in einem Positionspapier des CDU-Landesvorstands zur Energiepolitik, das der Deutschen Presse-Agentur vorliegt. „Angesichts der drohenden Notsituation darf aber in dieser Krise auf bestehende Kapazitäten, die sicher erzeugt werden können, nicht verzichtet werden.“ Es sei falsch, in dieser Lage die drei verbliebenen deutschen Meiler - darunter Neckarwestheim II im Kreis Heilbronn - zum Jahresende abzuschalten.

Die Südwest-CDU hielt der Ampel-Bundesregierung am Montag vor, eine längere Laufzeit nicht wie versprochen ergebnisoffen geprüft zu haben - trotz der absehbaren Folgen des Ukriane-Kriegs auf die russischen Energielieferungen.

„Die Brennstäbe könnten bis Februar halten“

„Über einen befristeten Weiterbetrieb über das Jahresende hinweg muss jetzt entschieden werden“, heißt es in dem Papier. Die Union erinnerte daran, dass der Meiler in Neckarwestheim ein Sechstel des Stroms in Baden-Württemberg produziere. Darauf könne im Winter, in dem nach Einschätzung der Bundesregierung eine Energie-Notlage drohe, nicht verzichtet werden.

Am Wochenende hatte es vom Umweltministerium geheißen, das AKW könne theoretisch länger als geplant am Netz bleiben und noch bis ins kommende Jahr hinein laufen. Ein Sprecher erklärte: „Die Brennstäbe könnten bis Februar halten, mit 50 Prozent weniger Leistung.“ Doch sei dies rein hypothetisch. Umweltministerin Thekla Walker (Grüne) hat mehrfach erklärt, dass sie eine Verlängerung der Laufzeit nicht für nötig hält.