Ist es ein Risiko, auf der Straße eine Kippa zu tragen? Diese Frage stellen sich Juden in Baden-Württemberg. Foto: dpa/Patrick Seeger

Eine Studie gibt einen Einblick in den ganz alltäglichen Antisemitismus in Baden-Württemberg. Die Vertreter jüdischer Gemeinden fühlen sich nicht zuletzt von der Justiz im Stich gelassen.

Stuttgart - Letzter Grundschultag: Die Eltern stehen nach der Feier noch ein wenig beisammen und plaudern. „Ich wollte darüber reden, wer jetzt auf welche Schule geht und welche Freundschaften man wie erhalten kann“, erinnert sich Frau G. (Name geändert). Doch dann kam plötzlich ein Vater auf sie zu. Er habe sie gefragt, ob sie Jüdin sei, und ihr dann erklärt, warum „Juden schon auch mit Schuld“ seien am Holocaust. Sie sei regelrecht geflohen und habe sich einer arabischstämmigen Familie zugewandt, erinnert sich Frau G. Doch da kam sie vom Regen in die Traufe. „Die haben mich gleich mit den neuesten Interventionen in Israel konfrontiert und was ich dazu sage.“