Ab 22.30 Uhr werden jeweils die Auffahrten in Richtung Sindelfingen-Ost und Böblingen-Hulb gesperrt. (Symbolbild) Foto: MAGO//Zoonar.com/Alexander Drechsel

Auf einer Baustelle der A81 hat der Kampfmittelbeseitigungsdienst Anomalien festgestellt. Könnte es sich um eine Fliegerbombe handeln? Für eine erneute Untersuchung wird die Autobahn bei Sindelfingen (Kreis Böblingen) gesperrt. So läuft der Einsatz ab.

Wegen Untersuchungen des Kampfmittelbeseitigungsdienstes wird die Autobahn 81 zwischen den Anschlussstellen Sindelfingen-Ost und Böblingen-Hulb (Kreis Böblingen) in der Nacht vom 22. auf den 23. April gesperrt. Der Grund für die Sperrung: Bei einer vorhergehenden Untersuchung wurden Anomalien festgestellt, die erneut betrachtet werden müssen, wie die Stadt Sindelfingen mitteilte. Doch was genau passiert während dieser Untersuchung?

Die Stadt Sindelfingen informiert betroffene Verkehrsteilnehmende und Bürgerinnen und Bürger auf der städtischen Webseite und den Social-Media-Kanälen über die geplante Sperrung. Dort gibt auch Rainer Just, Leiter des Amtes für Feuerwehr und Bevölkerungsschutz, detaillierte Einblicke in die Maßnahmen des Kampfmittelbeseitigungsdienstes, die in der Nacht auf den 23. April stattfinden sollen.

Stahlträger oder Bombe? Anomalie muss identifiziert werden

Baubegleitend komme es immer wieder zu Sondierungsarbeiten der Kampfmittelbeseitigung, so Just. Der Grund: Im Zweiten Weltkrieg wurde die Gegend stark bombardiert. Nicht alle Kampfmittel seien damals explodiert, sondern es befänden sich noch immer Kampfmittel im Boden.

Herauszufinden, ob es sich bei dem bislang unbekannten Gegenstand unter der Autobahn um eine Fliegerbombe handeln könnte, ist nun Aufgabe des Kampfmittelbeseitigungsdiensts.

Just betont, dass es sich bei dem Gegenstand nicht unbedingt um eine Bombe handeln muss: „Es könnte auch ein Eisenteil, ein Stahlträger, eine Gießkanne oder Ähnliches sein.“

Um herauszufinden, was da tatsächlich unter der Erde liegt, wird der Boden des Streckenabschnitts der A81 aufgegraben. „Das macht eine Spezialfirma mit einem bestimmten Verbau und die Baustelle herum“, so Just. „Es wird bis auf 4,50 Meter, bis kurz vor die Anomalie, in den Boden gegraben, dann kommen die Kampfmittelbeseitiger zum Einsatz und gehen in die Grube, um festzustellen, worum es sich bei dem Gegenstand handelt“, so der Leiter des Amtes für Feuerwehr und Bevölkerungsschutz.

Erst ab dann könnte es gefährlicher werden – deshalb wird die Autobahn ab circa 23 Uhr gesperrt, die Anschlussstellen schon etwas früher. Auch die Umgebung um das Zentrum des Fundes, die Flugfeldallee und die Rudolf-Diesel-Straße, werde abgesperrt, so Just.

Keine Gefahr für Bevölkerung – maximaler Sperrradius

„Von dem möglichen Kampfmittel, das da im Boden liegen könnte, geht aktuell überhaupt keine Gefahr aus“, betont Just. Die Bevölkerung sei von den Untersuchungen kaum betroffen, lediglich einige Personen müssten verlegt werden. Betroffen sei das Mercedes-Benz-Werk in Sindelfingen. „Auch dort sind die Planungen so weit vorangeschritten, dass alles unschädlich ist.“

Für das betroffene Gebiet werde auch ein Sperradius festgelegt, so Just. „Wir sperren gerade schon in einem Worst-Case-großen Sperrradius weit genug ab, damit wir diesen nachher nicht ausdehnen müssen.

Wo und wie lange wird gesperrt?

Die A81 wird im betroffenen Bauabschnitt am 22. April ab 23 Uhr voll gesperrt. Bereits ab 21.30 Uhr müssen sich Verkehrsteilnehmende auf Beeinträchtigungen im Verkehr einstellen. Ab 22.30 Uhr werden jeweils die Auffahrten in Richtung Sindelfingen-Ost und Böblingen-Hulb gesperrt. Der Verkehr wird von dort ab- und umgeleitet. Die Sperrung bleibt bis 5 Uhr am 23. April bestehen.