Anna Christmann soll die Digitalwirtschaft und Spitzentechnologie „made in Germany“ voranbringen. Foto: Deutscher Bundestag//Inga Haar

Die Stuttgarter Abgeordnete Anna Christmann kümmert sich im Bundeswirtschaftsministerium um Luft- und Raumfahrt sowie um Digitales. Ihre Arbeit entscheidet mit über die Zukunft des Industriestandorts Deutschland.

Berlin - Die Grünen und die Technik, das ist so eine Sache. In der Frühzeit ihres Bestehens hielt die Ökopartei nicht viel vom technischen Fortschritt: Computer galten als böse Jobkiller, „Industrie“ war ein Synonym für Umweltzerstörung und Maschinen dienten aus Sicht der Ur-Grünen nicht dem Menschen, sondern beherrschten diesen. Das ist alles lange her. Inzwischen stellen die Grünen den Bundeswirtschaftsminister – und haben es sich zur Aufgabe gemacht, die Industrienation Deutschland moderner, wettbewerbsfähiger und vor allem klimaneutral zu machen.

Eine, die bei diesem Unterfangen an wichtiger Stelle mitarbeitet, ist die Stuttgarter Bundestagsabgeordnete Anna Christmann. Die 38-Jährige, eine promovierte Politologin, sitzt seit 2017 im Parlament. Sie hat sich dort auf Technologie- und Innovationspolitik spezialisiert und dies so überzeugend getan, dass sie der neue Wirtschafts- und Klimaschutzminister Robert Habeck nach Amtsantritt in sein Ministerium holte. Christmann ist Koordinatorin der Bundesregierung für die Deutsche Luft- und Raumfahrt. Überdies ernannte Habeck sie zur Beauftragten für die Digitale Wirtschaft und für Start-ups.

Luft- und Raumfahrt muss den Treibhausgas-Ausstoß senken

„Mir ist es wichtig, die Bedingungen für Start-ups am Technologiestandort Deutschland weiter zu verbessern“, sagte Christmann vor wenigen Wochen anlässlich ihrer Ernennung. Auch in der Luft- und Raumfahrt geht es um viel: Die Branche muss ihren Treibhausgas-Ausstoß senken und klimafreundliche Antriebstechnologien entwickeln. Durch das Sammeln von Daten kann die Raumfahrt einen wichtigen Beitrag zum Klimaschutz und zur Krisenprävention leisten. „Es geht auch darum, sich zu wappnen für Herausforderungen, die wir heute noch nicht kennen.“

Und natürlich geht es bei alldem auch um Jobs, um Wertschöpfung in Deutschland und Europa, um strategische Autonomie der Europäischen Union gegenüber Tech-Mächten wie den USA und China. Man könnte auch sagen: Es geht darum, die richtig großen Räder zu drehen.