Die Stadtwerke haben bunte Glasfaserkabel für schnelles Internet an den Schulen in der Kernstadt verlegt. Foto: Stadtwerke Herrenberg/Kühn

Die technische Umstellung an den Schulen in Herrenbergs Kernstadt wird noch in dieser Woche abgeschlossen. Die Schülerinnen und Schüler werden dann deutlich flotter im Internet unterwegs sein – bis zu 200 mal.

Herrenberg - Die Schulen in der Kernstadt werden noch in dieser Woche schnelleres Internet bekommen. Nach und nach haben die Stadtwerke Herrenberg alle Schulen in der Kernstadt an ihr eigenes Glasfasernetz angebunden, wie die Stadt in einer Pressemitteilung erläutert. „Rund 3700 Schülerinnen und Schüler können – nach Abschluss der technischen Umstellung an den Schulen Ende der Woche – mit bis zu 200 Mal schnellerem Internet surfen“, heißt es weiter.

So seien alle Schulen in der Kernstadt – die Schulzentren Markweg und Längenholz sowie die Albert-Schweitzer-Schule – nun an ein Gesamtnetz angebunden, das die Stadtwerke betreiben. Die Anbindung an das Glasfasernetz durch die Stadtwerke erfolgte nach einer Planungsphase seit Herbst 2020 in mehreren Etappen, zuletzt wurde die Albert-Schweitzer-Schule in der Woche nach Ostern vom 6. bis 9. April angebunden. Laut Oberbürgermeister Thomas Sprißler habe vor allem die Corona-Pandemie gezeigt, „wie wichtig es ist, dass die Digitalisierung der Schulen vorangeht“. Herrenberg wolle als Stadt „nicht nachlassen, die bereits begonnene Digitalisierung unserer Schulen in der Kernstadt und den Stadtteilen, etwa im Rahmen des Digitalpakts Schule, weiter voranzubringen und zu beschleunigen“, erläutert Sprißler in der Pressemitteilung.

Bis zu 200 Mal schnelleres Internet

Die Schulen, die bisher VDSL-Internet-Anschlüsse mit einer Leistung von 50 bis 100 Megabit pro Sekunde hatten, werden in Zukunft einen Glasfaser-Anschluss mit zehn Gigabit pro Sekunde nutzen. Der Vorteil: „Das Internet an den Schulen in der Kernstadt ist jetzt bis zu 200 Mal schneller als zuvor“, erklärt Karsten Kühn, Leiter der Stadtwerke, in der Mitteilung. Allerdings könne an der Geschwindigkeit noch geschraubt werden, so Kühn: „Mehr Geschwindigkeit ist jederzeit möglich, aktuell aber nicht notwendig.“ Außerdem sei die Internetverbindung über Glasfaser stabiler, so Kühn weiter.

Für den Glasfaserausbau haben die Stadtwerke Tiefbauarbeiten vorgenommen und unter anderem neue Leerrohre und Glasfaserleitungen verlegt sowie das Gesamtnetz zusammengeschlossen und aktiviert. Die Kosten für die Infrastruktur belaufen sich auf rund 20 000 Euro. „Da alle städtischen Gebäude in der Kernstadt, darunter Rathäuser, Stadtbibliothek und Musikschule, bereits ans Glasfasernetz der Stadtwerke angebunden waren, mussten wir für die Schulen nur noch Teilstücke ergänzen und die Standorte miteinander vernetzen“, erläutert Matthias Weber, Glasfaser-Koordinator bei den Stadtwerken, in der Pressemitteilung. „Unser bereits vorhandenes Glasfasernetz war nun von Vorteil und ermöglichte, dass die Schulen schnell und unkompliziert angeschlossen werden konnten.“

Stadt für technische Umstellung zuständig

Während die Stadtwerke die Infrastruktur für das neue Internet an den Schulen zur Verfügung stellen, sei die Stadt für die technische Umstellung zuständig. Bei Joachim Langsch vom Amt für Familie, Bildung und Soziales sowie Klaus-Dieter Graf, der Stadtverwaltung, Schulen und Kitas bei der Digitalisierung ehrenamtlich unterstützt, laufen die Fäden zusammen:„Mit Hochdruck haben wir in den vergangenen Wochen an den Konfigurationen und Firewall-Einstellungen gearbeitet, um die Internetverbindung von VDSL auf Glasfaser umzustellen.“ Läuft vollends alles wie geplant, können die Arbeiten für die Albert-Schweitzer-Schule bis 23. April abgeschlossen werden, teilt die Stadt in der Pressemeldung mit. Dann sei die technische Umstellung komplett abgeschlossen, sodass alle Kernstadt-Schulen das schnelle Internet nutzen können.

Glasfaser für Schulen in Stadtteilen

Während der Ausbau des Glasfasernetzes für die Schulen in der Kernstadt nicht förderwürdig war, seien für den Ausbau an den Schulen in den Herrenberger Stadtteilen entsprechende Förderanträge gestellt worden. Die Antragstellung erfolgte zentral über den Zweckverband Breitbandausbau Landkreis Böblingen, in dem die Stadt Herrenberg Mitglied ist, wie die Stadt mitteilt. Die Förderung durch den Bund (50 Prozent) sei bereits zugesagt, von Seiten des Landes Baden-Württemberg werde ebenfalls eine finanzielle Unterstützung im Rahmen des Schul-Breitband-Förderprogramms (40 Prozent) erwartet.