Ein Krötenpaar sitzt an einem Amphibienzaun, wie er vielerorts installiert wird. Foto: dpa/Archiv

In nächster Zeit gehen die Amphibien wieder auf Wanderschaft. Damit möglichst wenige Tiere zu Schaden kommen, richtet das Landratsamt an vielen Stellen im Kreis Böblingen Tempolimits ein. Zudem werden Helfer gesucht, die die Kröten und Frösche sicher über die Straße bringen.

„Auch in diesem Jahr ist damit zu rechnen, dass die Amphibien teilweise schon früh unterwegs sind“, schreibt das Böblinger Landratsamt in einer Pressemitteilung. „Ein paar milde Nächte reichen, und Kröten, Frösche und Molche machen sich auf zu ihren Laichplätzen.“ Dementsprechend trifft das Landratsamt schon jetzt Vorkehrungen – zum Schutz der Amphibien und der Helfer.

An vielen Strecken sind Amphibienschutzzäune installiert, und ehrenamtliche Helfer kontrollieren in den Morgen- und Abendstunden die Bereiche dahinter. „Für die Verkehrsteilnehmer bedeutet das, dass sich hier Menschen im Bereich der Fahrbahn aufhalten“, betont das Landratsamt, „deshalb ist es in der Dämmerung und nachts so wichtig, vorsichtig und langsam zu fahren, um diese nicht zu gefährden.“

Schranke mit Reizpotenzial

Insbesondere die Maßnahme auf der Kreisstraße zwischen Aidlingen (Abzweig Lehenweiler) und Grafenau-Dätzingen ist seit vielen Jahren ein Politikum. Dort wird die Strecke per Schranke bei Bedarf von 18.30 Uhr bis 5 Uhr gesperrt. „Umleitungen sind ausgeschildert, und ein Sicherheitsdienst ist vor Ort“, so das Landratsamt, „auch die Waldwege sind hier gesperrt, um Schleichverkehr zu verhindern.“

Unter www.lrabb.de/schranke ist jeweils vermerkt, ob gesperrt oder offen ist. Seitens des Landkreises versucht man, jeweils schnell online zu informieren.

Wenn die Wanderung einsetzt, gelten streckenweise Geschwindigkeitsbeschränkungen auf 70 Stundenkilometer: zwischen Gärtringen und Deckenpfronn, zwischen Nufringen und Rohrau, zwischen Döffingen und Maichingen, zwischen Weil der Stadt und Merklingen, zwischen Weil der Stadt und Schafhausen, zwischen Rutesheim und Renningen sowie zwischen Rutesheim und Flacht. Eine Beschränkung auf 50 Stundenkilometer gibt es zwischen Tailfingen und Hailfingen, ein Limit von 30 in Nufringen im Bereich Sportplatz.

Auch Kinder können helfen

Zudem braucht es freiwillige Unterstützer, wenn die Laichwanderungen von Kröten, Fröschen und Molchen beginnen. Die Helferinnen und Helfer müssen in den Morgen- und Abendstunden die Bereiche hinter den Schutzzäunen kontrollieren. Tiere, die hinter den Zäunen „gestrandet sind“, werden in Eimern gesammelt und sicher über die Straße gebracht. Bei den Einsätzen können auch Kinder mitmachen, allerdings in Begleitung eines Erziehungsberechtigten.

Kontakt für Helfer

Ehningen – Hildrizhausen
: Kontakt über Claudia Stotz, Telefon 01 57 / 36 25 59 35

Waldenbuch – Weil im Schönbuch
(Bereich Segelbachbecken): Kontakt über Christine Himmelein, Mail chimmelein@bund.net

Magstadt
 (Neue Stuttgarter Straße, Hölzersee): Ansprechpartnerin ist Andrea Stürner, Telefon 01 51 / 50 21 06 21

Weil der Stadt – Schafhausen
: Kontakt über Daniel Beurer, Mail info@nabu-wds.de oder Telefon 0 70 33 / 5 43 62 60

Haslacher Weg
 (Nebringen): Kontakt über Ralf Willers, Mail info@nabu-moetzingen.de

Tailfingen – Hailfingen
: Ansprechpartner sind Dieter Weidmann, Telefon 01 51 / 64 62 17 95 und Markus Bihler, Kontakt über Mail nabumoetzingen@aol.com