Johnny Depp mit seiner Anwältin Camille Vasquez im Gerichtssaal. Foto: AFP/STEVE HELBER

Am Freitag gaben die Anwälte in der Sache Johnny Depp vs. Amber Heard ihre Schlussplädoyers. Jetzt berät die Jury – eine leichte Entscheidung ist es offenbar nicht.

„The jury is still out“ – so sagt man in den USA, wenn die Geschworenen noch beraten. Im Prozess zwischen Hollywoodstar Johnny Depp und seiner Ex-Frau Amber Heard ist das immer noch der Fall. Nach sechs Prozesswochen berät die Jury in Fairfax offenbar noch über ihr Urteil. Gespannt fragt sich die Öffentlichkeit, wann es kommen wird.

Ganz so lange beraten die sieben Geschworenen noch gar nicht. Denn in den USA war vergangenes Wochenende „Memorial Day Weekend“ – der Montag, „Memorial Day“, war ein Feiertag. Bevor die Jury in ihr langes Wochenende ging, soll sie am Freitag noch rund zwei Stunden beraten haben. Am Dienstag, berichten US-amerikanische Medien, sollen sie etwa sieben Stunden zusammengesessen haben. Auch für Mittwoch waren am Fairfax County Circuit Court noch Beratungen angesetzt.

Lesen Sie aus unserem Angebot: Depp vs. Heard – warum können wir nicht weggucken?

Richterin Penney Azcarate hatte die sieben Geschworenen am Freitag noch einmal daran erinnert, dass sie zu einem einstimmigen Schluss kommen müssen.

Eindringliche Abschlussplädoyers

Die Anwälte der Schauspieler brachten in ihren Abschlussplädoyers am Freitag noch einmal heftige Anschuldigungen vor - und setzten alles daran, die sieben Mitglieder der Jury auf ihre Seite zu ziehen. Im Gericht - und über Kameras per Livestream in alle Welt verbreitet - wurden noch einmal die schockierendsten Handyvideos, Tonaufzeichnungen mit übelsten Beschimpfungen und Fotos mit Blutergüssen präsentiert.

Depp hatte zum Auftakt des Prozesses im Zeugenstand erklärt, er wolle „die Wahrheit“ ans Licht bringen und seinen Ruf wiederherstellen. In seiner Zivilklage beschuldigt er Heard, in einem 2018 von der „Washington Post“ veröffentlichten Kommentar zum Thema häusliche Gewalt falsche Aussagen gemacht zu haben. Wegen Verleumdung verlangt er 50 Millionen Dollar (gut 46 Millionen Euro) Schadenersatz. Heard pocht in einer Gegenklage auf 100 Millionen Dollar.