Von Simone Lee und ihrer Mannschaft wird voller Einsatz verlangt. Foto: Baumann

Die Volleyballerinnen von Allianz MTV Stuttgart stehen in drei Wettbewerben vor entscheidenden Spielen, die für die ausgegebenen Saisonziele von großer Bedeutung sind.

Die Bundesliga-Volleyballerinnen von Allianz MTV Stuttgart stehen vor entscheidenden Wochen. Auf den Bundesliga-Tabellenführer warten in den kommenden zwei Wochen nicht weniger als fünf Spiele, bei denen für vier das Motto gilt: verlieren verboten – sonst besteht die Gefahr, dass man sich von den ausgegebenen Saisonzielen früh verabschieden muss.

Pokalbegegnung gegen Suhl von besonderer Bedeutung

Zunächst steht an diesem Samstag (19.30 Uhr) das Pokal-Viertelfinale gegen den VfB Suhl an, am Mittwoch darauf ist die Mannschaft von Trainer Tore Aleksandersen im Bundesliga-Spitzenspiel beim SC Potsdam zu Gast, wo sich die Mannschaft nach der klaren Niederlage im Supercup Anfang des Monats vor heimischem Publikum sicher nicht noch einmal so schlecht präsentieren will. Nach dem Heimspiel gegen den VC Neuwied am 3. Dezember reist die Mannschaft nach Polen, wo nur vier Tage später der erste Auftritt in der Champions League bei LKS Commercecon Lodz ansteht. Die Polinnen gelten als härtester Konkurrent im Kampf um den zweiten Gruppenplatz, der die Qualifikation für die Play-offs bedeutet. Und wiederum nur drei Tage später – für den 10. Dezember – sind die Halbfinalspiele im DVV-Pokal terminiert, die für das Allianz-Team die letzte Hürde vor dem deutschen Pokalfinale in der SAP-Arena in Mannheim wären.

Für die Sportliche Leiterin Kim Renkema ist nicht nur nach dem Motto „Das schwerste Spiel ist immer das nächste“ die Pokalbegegnung gegen Suhl an diesem Samstag von besonderer Bedeutung. „Diese Partie ist die allerwichtigste, eine Niederlage wäre der Knockout und nicht reparierbar“, sagt sie. Vom Halbfinale 14 Tage später will sie daher gar nicht reden. „Suhl ist ein unangenehmer Gegner, der jederzeit in der Lage ist, eines der großen Teams zu schlagen“, zeigt Renkema großen Respekt vor den Thüringerinnen. Vom glatten 3:0-Sieg am ersten Bundesliga-Spieltag will sie sich nicht blenden lassen: „Suhl wird deutlich stärker sein, damals waren sie noch nicht eingespielt.“

Lodz gilt als härtester Konkurrent

Nicht ganz so hoch hängt Trainer Tore Aleksandersen den Auftritt seines Teams in der kommenden Woche in Potsdam. „Natürlich geht es da auch um Punkte, aber der Titel wird in den Play-offs nächsten Mai entschieden und nicht Ende November“, relativiert er. Kim Renkema schiebt der Mannschaft von Trainer Guillermo Naranjo Hernández in dieser Partie die Favoritenrolle zu. „Potsdam spielt derzeit stabiler als unser Team. Wir haben noch keine wirkliche Topleistung abgerufen“, findet sie.

Eine solche dürfte aber nötig sein, um im ersten Champions-League-Auftritt bei LKS Commercecon Lodz etwas mitzunehmen. „Das wird unser härtester Konkurrent im Kampf um Rang zwei“, ist sich Coach Aleksandersen sicher. Gegen den Qualifikanten CV Tenerife La Laguna, der sich in dieser Woche mit zwei Siegen gegen Calcit Kamnik aus Slowenien als letztes Team für die Champions League qualifiziert hat, sind Punkte eingeplant. Topfavorit in der Stuttgarter Gruppe ist Fenerbahce Opet Istanbul. Diese Mannschaft sieht Aleksandersen auf Augenhöhe mit Vakifbank Istanbul, dem zweiten dominierenden Team in der türkischen Frauenliga, dem Allianz MTV in der vergangenen Runde in den CEV-Pokalfinalspielen deutlich unterlag.

Trainer-Appell: Mehr Disziplin!

Vor den entscheidenden Wochen sieht die Sportliche Leiterin die Mannschaft nach fünf Bundesliga-, einem Pokal- und dem Supercupspiel noch nicht ganz auf dem erhofften Niveau. „In der Feinabstimmung gibt es einiges an Arbeit, gegen Topteams reicht das noch nicht“, sagt Kim Renkema. Angesichts des engen Terminkalenders selbst um die Jahreswende komme der Breite des Kaders eine besondere Bedeutung zu.

Coach Aleksandersen hat in der Partie gegen Münster am Mittwoch trotz eines 3:0-Sieges sogar einen Rückschritt ausgemacht. Zwar sei das Team in den Endphasen der Sätze fokussiert gewesen, hätte sich aber erst gar nicht in so eine Situation hineinmanövrieren dürfen. „Man kann einmal einen schlechten Tag haben, aber in Sachen Kampfgeist und Disziplin darf kein Raum für Nachlässigkeiten sein“, stellt er klar.