Das Leben auf der Straße macht krank und einsam. Foto: Lichtgut/Leif Piechowski

Sparen bei denen, die selbst nichts haben? Mehrere Stuttgarter Initiativen halten dagegen – mit Informationen und konkreten Hilfsangeboten wie Haarschnitten, Kleidung und Essen.

Wie kommen Menschen durch den Tag, die kein Zuhause mehr haben? Wo schlafen sie? Zu den derzeit drängendsten Themen der Gegenwart zählen Wohnungsnot und Obdachlosigkeit. Auch oder besonders in der Landeshauptstadt. Ein breites Bündnis aus sozialen Organisationen wie Caritas, Evangelischer Gesellschaft, Vesperkirche und weiteren Initiativen und Engagierten lädt deshalb anlässlich des Internationalen Tags der Wohnungslosen am Donnerstag, 11. September, zu einer Aktionswoche zur Obdachlosigkeit in Stuttgart ein.

 Die Sorge der Wohlfahrtsverbände ist groß, dass bei der bevorstehenden Verabschiedung des Doppelhaushalts für die Landeshauptstadt auch Sozialleistungen für diese Bevölkerungsgruppe gekürzt werden. Der Aktionstag am 11. September vor den Rathaus findet unter diesen Vorzeichen statt.

Marktplatz als Infobörse

Von 15.30 bis 17.30 Uhr präsentieren deshalb auf dem Marktplatz Infostände ihr Angebot für Betroffene sowie Interessierte, die sich austauschen wollen. Um 16.15 Uhr wird im Rathaus zudem die begleitende Ausstellung „Wohnung_los – Gemeinsam mehr erreichen“ eröffnet.

Am Sonntag, 14. September, findet dann in und vor der Leonhardskirche das Streetcamp-Fest 4.0 statt. Start ist um 11 Uhr mit einem Gottesdienst in der Leonardskirche. Danach beginnt um 12 Uhr das Fest mit Livemusik und Angeboten für wohnungslose und von Armut betroffene Menschen. Es gibt kostenlose Haarschnitte, Hygieneartikel, Essen und Kleidung. Ziel auch dieses Aktionstages ist es, neben Wertschätzung und Teilhabe, die Menschen sichtbar zu machen, die für viele sonst unsichtbar bleiben. Veranstalter sind unter anderem die „Stiphtung Christoph Sonntag“ und die Vesperkirche.