Greenpeace-Aktivisten an der Albabrücke wollen Passanten aufrütteln. Foto: Greenpeace

Seit 28. Juli sind die Ressourcen des Planeten für dieses Jahr aufgebraucht. Greenpeace hat mit einer Mahnwache auf den Weltüberlastungstag hingewiesen.

Greenpeace Böblingen-Sindelfingen hat jetzt mit einer Mahnwache an der Alba-Brücke in Böblingen auf die Überlastung der Erde hingewiesen. Anlass war der so genannte „Earth Overshoot Day“.

Der „Weltüberlastungstag“ ist der Tag, an dem die Erde am Limit ihrer nachhaltig nutzbaren Ressourcen angekommen ist. „An dem Tag haben wir alle natürlichen Ressourcen unseres Planeten aufgebraucht, deren Erneuerung ein volles Jahr benötigt – weil wir mehr CO2 in die Atmosphäre geblasen haben, als unsere Ozeane und Wälder absorbieren können, weil wir schneller gefischt haben, als sich Fischbestände erholen, weil wir rascher Bäume gefällt haben, als sie nachwachsen“, heißt es in einer Presseerklärung.

Latte der Ressourcenschonung gerissen

Nach Berechnungen der Forschungsorganisation „Global Footprint Network“ wurde diese Grenze in diesem Jahr am 28. Juli überschritten, teilt Greenpeace mit. Das ist ein Tag früher als letztes Jahr und vier Tage früher als 2017. 2010 war es noch der 21. August, 1995 der 21. November und 1971 der 21. Dezember. Deutschland sei dieses Jahr sogar schon am 4. Mai über die Ziellinie geschossen, schreibt Greenpeace.

„Ökologisch betrachtet leben wir über unsere Verhältnisse“, kritisiert Greenpeace, „eigentlich bräuchten wir 1¾ Erden. Und lebten wir unverändert weiter wie bisher, bräuchten wir bis 2030 zwei Planeten, um den Bedarf an Nahrung und nachwachsenden Rohstoffen zu decken.“

Höchste Zeit, umzudenken

Deswegen fordern die Greenpeace-Aktivisten ein gewaltiges Umdenken. Es sei höchste Zeit, dass die Menschheit ressourceneffizienter und nachhaltiger konsumiere: Würden die Nahrungsmittel-Abfälle weltweit halbiert, könnte der Weltüberlastungstag um elf Tage nach hinten verschoben werden, den CO2-Ausstoß zu halbieren, brächte 89 Tage. „Wenn es uns gelänge, den Earth Overshoot Day jedes Jahr viereinhalb Tage später zu erreichen, wäre unser Verbrauch 2050 wieder im Gleichgewicht mit den Kapazitäten unseres Planeten“, informiert Greenpeace. red