Nicht mehr das Rote Kreuz, sondern das Callcenter der Kassenärztlichen Vereinigung geht ran, wenn die Bereitschaftsdienstnummer 116 117 gewählt wird. Foto: dpa/Wolfram Kastl

Im Eninger Hospiz ist der Frust groß, weil die Vermittlung eines Arztes für die Leichenschau oft stundenlang nicht möglich ist. Das neue Callcenter der Kassenärztlichen Vereinigung ist überlaufen.

Eningen - Das Sterben gehört im Hospiz zum Alltag, das stundenlange Hingehaltenwerden, um am Wochenende einen Arzt für die Leichenschau anzufordern, neuerdings auch. Andreas Herpich, Leiter des Hauses Veronika in Eningen unter Achalm, ist genervt. „Das Problem mit den Computerwarteschleifen hat letzten Sommer angefangen, für meine Kollegen war es eine Katastrophe“, erzählt der Mann mit der Aura eines Buddhisten. Er ist selten aus der Ruhe zu bringen, doch der Ärger mit dem ärztlichen Bereitschaftsdienst macht ihn fassungslos. „Plötzlich war von einem Tag auf den anderen die Leitstelle des Deutschen Roten Kreuzes nicht mehr für uns zuständig, und keiner hat uns das gesagt.“