Der neue, fünfte Ozean umschließt die Antarktis – und bringt Wissenschaftler ins Schwärmen. Foto: imago images/Westend61/Michael Runkel via www.imago-images.de

Auf den Weltkarten waren bisher nur vier Ozeane zu finden. Die National Geographic Society hat nun einen fünften Ozean anerkannt und in ihre Karten aufgenommen. Der Entscheidung ging eine lange Debatte in der Wissenschaft voraus.

Stuttgart - Bisher waren auf den Weltkarten vier Ozeane verzeichnet – der Atlantische Ozean, der Pazifische Ozean, der Indische Ozean und das Arktische Mittelmeer. Diese großen Meere haben nun auf den Karten der US-amerikanischen National Geographic Society Zuwachs bekommen: Die Gesellschaft hat nun anlässlich des Weltozeantags am 8. Juni den Südlichen Ozean als fünften Ozean der Welt anerkannt.

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Der Entscheidung ging eine lange Debatte voraus

Der neue Ozean ist auch als Südpolarmeer bekannt und umgibt die Antarktis, seine nördliche Grenze liegt am 60. südlichen Breitengrad. Bisher galt das Meer nur als kalte Erweiterung von Atlantik, Pazifik und Indischem Ozean. Schon lange debattierte die Wissenschaft laut der National Geographic Society jedoch darüber, ob das Gewässer als eigener Ozean anerkannt werden sollte. Um als eigenständiger Ozean gelten zu können, brauche das Meer in der Antarktis ausreichend einzigartige Beschaffenheiten, so die Gesellschaft. Das sei das Zentrum der Diskussion unter Forschern gewesen.

„Im Grunde war das eine geografische Nerd-Debatte“, so Alex Tait, ein Geograf der National Geographic Society. Das Komitee der Gesellschaft habe schon lange darüber nachgedacht, das Südpolarmeer als Ozean in die Weltkarte aufzunehmen. Manche Wissenschaftler und die Presse hätten schon länger von einem Südlichen Ozean als fünftes großes Meer gesprochen. Wegen der Besonderheiten, die das Meer aufweist, erkannte die National Geographic Society das Südpolarmeer letztendlich auch offiziell als eigenständigen Ozean an.

Das macht den neuen Ozean so besonders

Der Südliche Ozean „umfasst einzigartige und fragile marine Ökosysteme, die die Heimat wunderbarer Meeresbewohner wie Wale, Pinguine und Robben sind“, wie ein National Geographic Explorer erklärt. Vor der Antarktis sinke laut der Gesellschaft außerdem das kalte, dichte Wasser des Meeres nach unten. Das helfe dabei, Kohlenstoffdioxid zu speichern – damit beeinflusst der Südliche Ozean auch wesentlich das Klima der Erde. Auch die Natur in der Antarktis bringt die Geografen ins Schwärmen: „Die Gletscher sind blauer, die Luft kälter, die Berge furchterregender und die Landschaften atemberaubender als sonst irgendwo“, so ein Sprecher der Gesellschaft gegenüber der Bild-Zeitung.