Waldemar Anton bereitet sich in Marbella mit dem VfB Stuttgart auf den Rest der Bundesligasaison vor. Foto: Baumann/Hansjürgen Britsch

Waldemar Anton ist Stammkraft in der Defensive des VfB Stuttgart. Sieht er schon Fortschritte in Sachen Stabilität? Dazu und zu anderen Themen äußert er sich im Interview.

Er gehört zu den erfahrenen Spielern im Kader des VfB Stuttgart, er kennt den Kampf gegen den Abstieg – und er schindet sich derzeit unter dem neuen Trainer Bruno Labbadia in zahlreichen Trainingseinheiten, um das Saisonziel zu sichern. Wie er die Lage sieht? Sagt Waldemar Anton im Interview.

Herr Anton, wie müde sind Sie bei all den Trainingseinheiten der vergangenen Tage und Wochen?

Natürlich ist man an manchen Tagen müde, aber das ist in der Vorbereitung völlig normal. Wir arbeiten sehr gut, sowohl taktisch als auch läuferisch. Und das ist auch genau das, was wir brauchen.

Ist es dennoch schwer, dabei die Stimmung hochzuhalten?

Das ist nicht schwierig, die Stimmung ist gut. Über viele Dinge, die jetzt auf dem Programm stehen, haben wir im Vorfeld ja gesprochen. Wir sind hier nicht zum Spaß – sondern um dafür zu arbeiten, den Klassenverbleib zu schaffen.

Dennoch: Das Programm hat es bislang in sich.

Dafür merkt jeder einzelne nun auch, zu was er in der Lage ist. Wir laufen viele Kilometer täglich, wir haben viele Trainings, wir haben auch lange Einheiten – aber wir merken mehr und mehr, dass wir an die Grenzen und auch darüber hinaus gehen können.

Ist die Abwehr schon stabiler?

Ein Hauptaugenmerk der Arbeit liegt auf der Defensive. Greifen die Maßnahmen von Bruno Labbadia schon mit Blick auf eine stabilere Abwehr?

In den Trainingseinheiten fallen auf jeden Fall recht wenig Tore – wobei ich jetzt nicht weiß, ob es daran liegt, dass vor dem Tor die Beine schwer sind (lächelt). Im Ernst: Ich habe das Gefühl, wir stehen schon sicherer.

Vor der WM-Pause hat das Team unter Michael Wimmer reingefunden in die Saison und Spiele gewonnen. Nun hat sich durch den Trainerwechsel wieder Vieles verändert – ist das ein Problem?

Nein. Der Fußball an sich bleibt ja der Fußball. Natürlich hat jeder Trainer seine eigenen Philosophie, die taktischen Abläufe sind nun ein wenig anders. Was wir jetzt aber vor allem lernen ist, über Grenzen zu gehen. In jedem Training. Nichtsdestotrotz war es natürlich wichtig, dass wir vor der WM-Pause noch Spiele gewonnen haben. Das hat das Selbstvertrauen gestärkt, und wir haben Anschluss gehalten.

Worum geht es in den restlichen Tagen von Marbella noch?

Wir wollen uns in der Defensive weiter stabilisieren, sodass wir in den kommenden Bundesligapartien jeweils möglichst oft die Null halten können. Darüber hinaus brauchen wir Automatismen, gerade auch in der Offensive. Wir wollen in der Liga das abrufen, was wir hier einstudieren.

Die Bedeutung der Kommunikation

Ein weiteres Thema ist die Kommunikation auf dem Platz. Der Trainer fordert mehr – geht es schon voran?

Wir sind immer noch eine junge Mannschaft, da konzentrieren sich im Spiel eben viele erst einmal auf sich selbst. Aber ich finde, es wird schon deutlich mehr gesprochen. Jeder muss verstehen, wie wichtig das ist. Und wie hilfreich. Manchmal spart mal sich ja allein durch gegenseitige Unterstützung einen Laufweg.

Braucht die Mannschaft noch Unterstützung in Form von neuen Spielern?

Grundsätzlich ist jeder Neuzugang, der den Konkurrenzkampf weiter erhöht, herzlich willkommen. Andererseits bin ich aber auch überzeugt, dass wir den Klassenverbleib auch mit dem aktuellen Kader schaffen werden – wenn jeder einzelne sich zu hundert Prozent einbringt.