Die Abgasnorm Euro 7 soll den Schadstoffausstoß verringern. Doch wie sinnvoll sind die neuen Regeln? Foto: dpa/Bernd Wüstneck

Hersteller rügen die EU, die eine Einhaltung der Grenzwerte selbst unter Extrembedingungen fordere. Brüssel tritt dem nun entgegen.

Die EU-Kommission geht nach der heftigen Kritik an ihren Plänen zur Verschärfung der Abgasnorm Euro 7 auf die Autoindustrie zu und kündigt weitere Gespräche über die künftigen Vorschriften an.

Es geht um Rechtssicherheit

Die Kommission stehe mit den Mitgliedstaaten und der Autoindustrie in „engem Kontakt, um die Definition von normalen Fahrbedingungen pünktlich zum Inkrafttreten der neuen Verordnung festzulegen“, erklärte ein EU-Beamter unserer Zeitung. Damit solle „Rechtssicherheit für Hersteller und Verbraucher“ geschaffen werden.

Die Autoindustrie hatte die Pläne heftig kritisiert und der Kommission insbesondere vorgeworfen, keine verlässliche rechtliche Basis zu schaffen, auf der die Hersteller die Fahrzeuge mit Verbrennungsmotor weiterentwickeln können. So sei nicht klar, unter welchen Fahrbedingungen die Grenzwerte für Feinstaub und Stickoxide im Einzelnen eingehalten werden müssen, darauf aber komme es an, um die Fahrzeuge entsprechend auslegen zu können. In der Tat ist in der Anlage zu einem Entwurf zu lesen, die Vorgaben müssten unter „allen“ Bedingungen erfüllt werden.

EU spricht von Missverständnis

Nachdem sich die EU bisher mit Aussagen zurückgehalten hatte, geht sie nun in die Offensive und erklärt, es gebe „aufseiten der Hersteller ein fundamentales Missverständnis“. So sei „missbräuchliches Fahren“ bei den Prüfbedingungen ausgeschlossen. Zudem gebe es für „erweiterte Situationen“ höhere Grenzwerte.

Unklar ist allerdings nach wie vor, wo die Grenze zwischen dem Fahren unter erweiterten Bedingungen und missbräuchlicher Nutzung gezogen werden soll. Darüber spricht die EU nun mit den Herstellern.