Barbara Hans hat einst sogar beim „Spiegel“ ihre Ausbildung absolviert. Foto: dpa/Tobias Hase

Im besten Einvernehmen, so die offizielle Lesart, gehe man auseinander: Barbara Hans, eine der Führungskräfte des „Spiegel“, verlässt das Magazin. Vorab war aber die Rede von internen Reibereien.

Hamburg - Chefredakteurin Barbara Hans kehrt dem „Spiegel“ den Rücken. Die 40-Jährige verlässt das Nachrichtenmagazin zum 30. April, das entschieden demnach Steffen Klusmann als Vorsitzender der Chefredaktion und Hans „gemeinsam und im besten gegenseitigen Einvernehmen“, wie das Medienhaus am Dienstag in Hamburg mitteilte. Über den Weggang hatten Medien bereits in den vergangenen Monaten immer wieder spekuliert. Wohin es Hans ziehen wird und ob und, wenn ja, welche Nachfolge beim „Spiegel“ vorgesehen ist, wurde nicht bekannt.

Nachträglich großer Dank

Seit Januar 2019 gehörte Hans der fusionierten Chefredaktion des „Spiegel“ aus Print und Online an, gemeinsam mit Klusmann und Clemens Höges. Hans ist seit 16 Jahren in unterschiedlichen Funktionen für den „Spiegel“ tätig gewesen. Sie war mehrere Jahre federführend für das digitale journalistische Angebot zuständig. Der Print- und der Online-Bereich rückten in den vergangenen Jahren immer stärker zusammen, der Prozess des Zusammenwachsens läuft noch weiter. Hans hatte bei dem Medienhaus auch volontiert.

Klusmann sagte zum Weggang: Hans habe den „Spiegel“ und „Spiegel Online“ entscheidend mitgestaltet. „Sie hat viele Kolleginnen und Kollegen inspiriert, das Haus hat ihr viel zu verdanken und wird sie vermissen. Ich möchte mich noch einmal für die gemeinsame Zeit in der Chefredaktion bedanken und wünsche ihr alles Gute.“

Ein erwarteter Abgang

Hans wurde mit den Worten zitiert: „Mit Freude und Stolz blicke ich auf die vergangenen 16 Jahre ,Spiegel’. Es war eine intensive und extrem produktive Zeit als Redakteurin, Reporterin, Chefredakteurin.“ Sie dankte Kolleginnen und Kollegen für das Erreichte: „für einen Journalismus, der so erfolgreich ist wie nie zuvor, für Reichweiten- und Plusrekorde.“ Hans betonte auch: „Es war ein Privileg, mit so vielen klugen Menschen aus allen Teilen des Hauses daran zu arbeiten, den SPIEGEL publizistisch weiterzuentwickeln und die Redaktionen zu fusionieren.“

Der Branchendienst „Horizont“ hatte im Januar zuerst darüber berichtet, dass Hans den „Spiegel“ verlassen könnte. Medien hatten dann nach und nach in unterschiedlicher Ausprägung von internen Reibereien geschrieben. Das Medienhaus hatte diese Berichte nicht kommentiert.