Der Krankentransporter hatte ein Organ dabei. Foto: 7aktuell.de/Nils Reeh/7aktuell.de | Nils Reeh

Ein Krankentransporter ist am Mittwochabend mit einem Spenderorgan an Bord auf der A8 unterwegs, als er bei Leonberg in einen Unfall verwickelt wird. Die Polizei muss einspringen, damit die wertvolle Fracht ihr Ziel erreicht.

Leonberg - Zu einem Unfall mit einem Krankentransporter, der ein Spenderorgan an Bord hatte, ist es am Mittwochabend auf der A8 bei Leonberg (Kreis Böblingen) gekommen. Da der Krankentransporter nach dem Unfall nicht mehr weiterfahren konnte, musste ein Streifenwagen die wertvolle Fracht übernehmen. Die Autobahn musste für rund eine Stunde in Fahrtrichtung Stuttgart voll gesperrt werden.

Wie die Polizei meldet, fuhr der 62-jährige Fahrer des Krankentransporters samt Spenderorgan von Karlsruhe kommend mit Sonderrechten in Richtung Tübingen. Ein 58-jähriger Mercedes-Fahrer, der vor dem Krankenwagen unterwegs war, wollte diesen vorbeilassen und wechselte deshalb eine Fahrspur nach rechts. Da dort zu diesem Zeitpunkt einige Fahrzeuge stark abbremsten, musste auch der 58-Jährige in die Eisen steigen. Darauf konnte der 62-Jährige nicht mehr rechtzeitig reagieren, sodass der Krankentransporter ins Heck des Mercedes krachte.

Besatzung eines Streifenwagens transportiert das Organ weiter

Der Mercedes wurde durch den Aufprall auf den BMW eines 55-Jährigen geschoben, der unmittelbar vor dem Mercedes fuhr. Im weiteren Verlauf drehte sich der Mercedes und kollidierte ein zweites Mal mit dem BMW. Die drei beteiligten Fahrzeuge mussten geborgen und abgeschleppt werden. Während der Bergungsarbeiten übernahm die Besatzung eines Streifenwagens das Organ, transportierte es mit Sonder- und Wegerechten und übergab es im Bereich Böblingen dem Fahrer eines Ersatzfahrzeugs. Das Organ konnte somit sicher den Bestimmungsort erreichen.

Bei dem Unfall entstand Sachschaden in Höhe von insgesamt etwa 50.000 Euro. Aufgrund des Trümmerfeldes musste die Durchgangsfahrbahn bis circa 20.50 Uhr voll gesperrt werden. Ab 19.30 Uhr konnte der Verkehr teilweise über den Standstreifen an der Unfallstelle vorbei geleitet werden, es bildete sich ein Stau von etwa neun Kilometern Länge.