Die A5 bei Friedberg glich einem Trümmerfeld. Foto: dpa/Christoph Lorenz

Tote und Verletzte in zerstörten Autos und überall Trümmer: Nach einem schweren Unfall auf der A5 sucht die Polizei nach der Ursache. Kurz vor dem Unglück wurde ein Falschfahrer gemeldet.

Friedberg - Horrorunfall am frühen Sonntagmorgen: Beim wohl schwersten Autounfall in Hessen seit Jahren sind auf der Autobahn 5 Richtung Kassel mindestens vier Menschen ums Leben gekommen. Vier Fahrzeuge waren an dem verheerenden Zusammenstoß am Sonntag um 4.40 Uhr beteiligt - Fotos von der Unfallstelle bei Friedberg zeigen völlig zerstörte Autos und weit verteilte Trümmer.

Kurz vor dem Unglück im Wetteraukreis war der Polizei zufolge ein Falschfahrer gemeldet worden. Verursachte er den schlimmen Unfall vor dem Morgengrauen? Eine Sprecherin schloss das nicht aus. „Nach jetzigem Kenntnisstand müssen wir davon ausgehen, dass er offenbar mit dem Unfallhergang auch noch zu tun hat“, sagte sie. Näheres soll ein Sachverständiger klären. Ob der mutmaßliche Falschfahrer unter den Toten oder Verletzten ist, war zunächst unklar.

Neben den vier Toten bargen Rettungskräfte aus den Autowracks drei Verletzte. Zwei von ihnen wurden mit schweren Verletzungen in Krankenhäuser gebracht. Einer von ihnen schwebe in Lebensgefahr, hieß es. Ein weiterer Mensch wurde leicht verletzt.

Retter zeigen sich erschüttert

Auch die Retter zeigten sich erschüttert. „Die Fahrzeuge sind zum Teil auseinandergerissen, und der Motorblock liegt auf der Fahrbahn“, sagte eine Polizeisprecherin. „Es ist ein Trümmerfeld.“ Experten der Straßenmeisterei mussten Benzin, Diesel, Motoröl und Kühlflüssigkeit binden und abtragen. „Es sind erhebliche Mengen ausgelaufen“, hieß es von der Polizei Mittelhessen.

Die Unfallstelle erstreckte sich über mehrere Hundert Meter. Bergungskräfte schleppten die Fahrzeuge ab. Erst nach Stunden konnte die Sperrung auf der A5 in Richtung Norden zwischen der Anschlussstelle Friedberg und Ober-Mörlen aufgehoben werden. Der Verkehr konnte fließen, der Rückstau löste sich auf.

Der schwere Unfall erinnert an ein ähnliches Unglück in Hessen vor Jahren. 2013 starben fünf Menschen auf einer Bundesstraße bei Heidenrod auf dem morgendlichen Weg zur Arbeit. Als Ursache nannten Ermittler damals das riskante Überholmanöver eines anderen Fahrzeugs.