In Fahrtrichtung Stuttgart wird die A 8 zwischen Merklingen und Mühlhausen gesperrt. Foto: 7aktuell.de/Kevin Lermer

Der Albabstieg bleibt bis 15. August komplett gesperrt, Auto- und Lkw-Fahrer werden umgeleitet. Der ADAC rechnet mit Verzögerungen rund um die Autobahn 8. Wir haben alle Infos.

Autofahren rund um die Schwäbische Alb dürfte am Wochenende wenig vergnüglich werden. Denn zwischen Donnerstag, 11. August, um 22 Uhr, und Montag, 15. August, voraussichtlich um 5 Uhr, wird die A 8 in Richtung Stuttgart zwischen Merklingen und Mühlhausen im Täle komplett gesperrt; der Albabstieg.

Lkw-Fahrverbot gilt auch am Samstag

Grund dafür ist eine Erneuerung der Fahrbahndecke auf vier Kilometer Länge mit 32 000 Quadratmetern, informiert die Autobahn Südwest GmbH. Wegen der geringen Fahrbahnbreite müssten beide Spuren in Richtung Stuttgart gesperrt werden. Dem überregionalen Verkehr wird eine weiträumige Umfahrung vom Autobahnkreuz Ulm-Elchingen über die A 7 und A 6 empfohlen, von der Anschlussstelle Ulm-West über die B 10 und B 313. Vor Ort wird von Merklingen über die U 6 nach Mühlhausen umgeleitet.

„Erhaltungsmaßnahmen sind notwendig, um der steigenden Verkehrsentwicklung Rechnung zu tragen und die Sicherheit an Autobahnstrecken zu garantieren“, schreibt Christine Baur-Fewson, die Direktorin der Autobahn Südwest GmbH, in einer Pressemitteilung. Die Bauarbeiten würden aber sehr sorgfältig geplant, betont sie. So werde im 24-Stunden-Betrieb gearbeitet. Und die Sperrung am Albabstieg werde so gut es geht aufs Wochenende gelegt, „um die verkehrsintensivsten Zeiten mit viel Schwerlastverkehr zu umgehen“. Im Juli und August gilt das Lkw-Fahrverbot nicht nur an Sonn- und Feiertagen, sondern auch samstags, dies dürfte etwas Entlastung bedeuten. Am Freitag dürfen Lastwagen aber noch fahren.

Täglich bis zu 70 000 Fahrzeuge am Albabstieg

Der ADAC rechnet damit, dass die Umleitungsstrecken – insbesondere die B 10 – aufgrund der Sperrung am Wochenende stark belastet sein werden. Über den Albabstieg fahren täglich zwischen 60 000 und 70 000 Fahrzeuge mit einem Schwerlastverkehrsanteil von rund 18 Prozent, sagt der ADAC-Sprecher Julian Häußler. „Zudem ist von Ausweichverkehr durch ortsunkundige Autofahrende auszugehen, der die umliegenden Gemeinden und Landstraßen betreffen könnte.“ Man rate allen, den ausgeschilderten Umleitungsempfehlungen zu folgen. „Dem Navi sollte man in solchen Fällen besser nicht blind vertrauen“, sagt Häußler.

Darum bittet auch Roland Lang, der Bürgermeister von Drackenstein, dessen Gemeinde direkt an der A 8 im gesperrten Bereich liegt. „Ich wünsche mir Rücksicht“, sagt er. Bei der vergangenen Sperrung im Mai hätten sich längst nicht alle Auto- und Lkw-Fahrer an die Umleitungen gehalten. Er hatte etwa Lastwagen auf Wald- und Feldwegen gesehen. Auch für dieses Wochenende rechnet Roland Lang mit einem „Chaos“.

ADAC rechnet mit vielen Urlaubsrückkehrern

Der Albabstieg gilt sowieso als Nadelöhr und Stauschwerpunkt. 2021 belegte er Platz neun in der ADAC-Staubilanz für Baden-Württemberg. Doch nicht nur dort, sondern auf der gesamten A 8 erwartet der ADAC am Wochenende viele Staus. Viele Reisende seien dort unterwegs, vor allem Rückkehrer aus den nördlichen Bundesländern und der Niederlande, wo bald die Ferien enden.

Eine gute Nachricht hat Julian Häußler vom ADAC aber doch noch: „Insgesamt dürfte das Staurisiko deutlich geringer sein als an den letzten beiden Wochenenden.“ Nach den Auswertungen der ADAC-Verkehrsdatenbank war das Wochenende zum Ferienbeginn zwischen 29. Juli und 31. Juli bisher das staureichste in diesem Sommer.

Das zweite Ferienwochenende vom 5. bis 7. August sei zwar auch noch „sehr staureich“ gewesen, aber nicht mehr im gleichen Ausmaß. „Im weiteren Verlauf der Sommerferien rechnen wir mit einem abnehmendem Staugeschehen, bis dann am Ende der Ferien der Rückreiseverkehr einsetzt.“