Auf dem „Turnwasen“ wurde einst auch im Freien am Reck geturnt. Foto: privat

Sie liegt im Herzen von Wernau und war mal ein Zentrum der Geselligkeit. Dennoch weiß fast niemand, dass es sie gibt: Ein Besuch in der früheren Turnhalle des TSV Wernau.

Es ist fast 60 Jahre her, dass sie hier geturnt haben. Trotzdem kommen die Erinnerungen wie auf Knopfdruck bei Heinz Ehrle, Otto Fauth und Alexander Häberle. Die drei früheren Turner stehen draußen mit TSV-Vorstand Manfred Leutz vor dem Gebäude mit dem Ziegeldach und dem beige-gelben Verputz. Letzteren gab’s früher gar nicht, damals war das Fachwerk mit dem offenen Mauerwerk zu sehen. Und schon draußen sprudeln die Erinnerungen, schließlich hat vieles im Freien im „Turngarten“ oder „Turnwasen“, wie er hieß, stattgefunden. Draußen hat man die Sportgeräte aufgebaut, Pferd, Barren oder auch mal ein Reck mit schwingenden Ringen für die Damen. Das wurde verspannt und verzurrt, war aber trotzdem keine besonders stabile Angelegenheit. Draußen wurde auch gefeiert, An- und Abturnen auf jeden Fall. Und sonntags nach dem Gottesdienst kamen die Kirchgänger vorbei und schauten den Turnern zu. Die waren aber selbst zuvor auch in der Kirche gewesen, wie Alexander Häberle versichert: „Sonst hätten wir nichts zu essen gekriegt.“